Mit rund 300 Milliarden Euro nicht abgerufener Fördergelder in der europäischen Union, wurde ein unrühmlicher Rekord aufgestellt (vgl. Ueberbach 2021), so eine Berechnung des EU-Rechnungshof (vgl. Greive und Riedel 2020). Hiervon entfielen ca. 20 Milliarden Euro auf die Bundesrepublik (vgl. Komuno o.J.). Doch wie kann das sein?
Förderprogramme und Fördermittel begegnen uns häufig in unserem individuellen Alltag wie auch in den täglichen Nachrichten. So nehmen viele Studenten:innen das Geld des Erasmus-Programms in Anspruch, um ihr Auslandssemester zu finanzieren, oder wie jüngst in den Schlagzeilen häufig benannt, der Digitalpakt, welcher die Digitalisierung der allgemeinbildenden Schulen fördert. Bei beiden Beispielen handelt es sich um Förderprogramme beziehungsweise Fördermittel, einmal ausgegeben von der Europäischen Union und einmal von Bund und Ländern.
Bei Fördermitteln handelt es sich somit um Gelder, welche von der öffentlichen Hand, wie der Europäischen Union, der Bundesregierung oder dem jeweiligen Bundesland ausgegeben werden, um ein bestimmtes politisches oder wirtschaftliches Ziel zu erreichen (vgl. Kochale 2019). Im Regelfall müssen Fördermittel nicht zurückgezahlt werden, dennoch handelt es sich hierbei keineswegs um ein Geschenk.
Die Mittel sind da, die Verwendungszwecke honorabel und dennoch finden sich nicht genügend Abnehmer:innen, aber wie kann das sein? Eine Frage, die immer wieder in der Debatte aufkommt und doch eine relativ einfache Antwort besitzt. Bei Nachfrage in öffentliche wie auch private Richtung hört man immer wieder, dass die Bürokratie und das komplexe Antragstellungsverfahren abschreckend auf Interessenten wirken, oder gar die Ressourcen fehlen, um eine komplexe Bewerbung zu verfassen. So gehen Förderprogramme immer mit einem hochkomplexen Bewerbungsprozess und starren wie auch hohen Anforderungen an die zu fördernden Projekte einher, bei deren Nicht-Einhaltung die Rückzahlung der Fördersumme gefordert werden kann. So fürchten viele Interessierte den hohen Aufwand bei Stellung des Antrags und das Risiko bei Nichterfüllung der Förderrichtlinien, das Projekt doch komplett aus eigenen Mitteln stemmen zu müssen oder erst gar nicht zu beginnen. Ein konkretes Beispiel hierfür ist der eingangs erwähnte Digitalpakt. Laut dem deutschen Schulportal wurden zur Digitalisierung von Bildungseinrichtung nach zweijähriger Laufzeit nur rund 55 % der Mittel beantragt und bewilligt (vgl. Kuhn 2021).
Förderprogramme können von verschiedenen Stellen ausgegeben werden und adressieren unterschiedlichste Themen wie Wohnen, Mobilität, Nachhaltigkeit oder Digitalisierung. Hierbei richten sich die Programme je nach Gestaltung an verschiedenste Personengruppen wie private Haushalte, Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen. Auch eine Mehrfachberechtigung ist möglich, sodass sich ein Förderprogramm an mehrere Gruppen von Förderberechtigten richtet. Fördergebende, Inhalt und Förderberechtigung sind jedoch noch bei weitem nicht die einzigen Unterscheidungsmöglichkeiten.
So variieren die Programme darüber hinaus noch in ihrer Fördersumme, den Förder- und Bewerbungszeiträumen wie auch ihren Förderrichtlinien.
Um dies in Zahlen auszudrücken, kann die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz herangezogen werden. So ist durch die Mehrfachberechtigung die Gesamtzahl an aktiven Förderprogrammen in Deutschland schwer abschätzbar. Jedoch existieren aktuell rund 1.840 Förderprogramme für Unternehmen, gefolgt von 1.206 Förderprogramme für öffentliche Einrichtungen, Kommunen oder Verbände beziehungsweise Vereinigungen und 466 Förderprogramme für Privatpersonen (vgl. Förderdatenbank o.J.).
So achtenswert der Grundgedanke hinter Förderprogrammen auch ist, so komplex ist die Umsetzung in der Praxis. Doch gerade hier müssen potentielle Antragstellende keineswegs auf sich alleine gestellt bleiben. Vindelici Advisors bietet hier einen Service an, welcher privaten wie öffentlichen Antragstellenden zu ihren Fördermitteln verhilft, ohne dass diese mit eigenen Mitteln für die Inanspruchnahme von Beratungsleistung aufkommen müssen. So dürfen beispielsweise laut den Richtlinien des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, einer Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, kleine und mittlere Unternehmen die Beratung durch externe, qualifizierte Berater:innen in Anspruch nehmen und sich nachträglich die Kosten über die Fördermittel wieder rückerstatten lassen (vgl. BAFA o.J.).
Somit können Unternehmen den Aufwand für das Stellen des Antrags größtenteils an einen starken Partner abgegeben und gleichzeitig ein Projekt durch hierfür bereitgestellte öffentliche Gelder finanzieren lassen. So stellt die Fördermittelberatung eine Win-Win Situation für den Fördermittelgebenden und den Antragstellenden dar.
Die Fördermittelberatung selbst läuft dann im Wesentlichen über drei Phasen ab. In Phase 1 wird die Unternehmung des Antragstellenden genau analysiert und passende Förderprogramme auf EU, Bundes- oder Landesebene identifiziert. Diese Longlist an potenziellen Förderprogrammen wird dann nach Eignung und Relevanz des Programms, sowie der geltenden Förderrichtlinien bewertet und folglich eine Shortlist der aussichtsreichsten Förderprogrammen erzeugt. Gemeinsam mit dem Kunden wird dann die Shortlist diskutiert und eine Entscheidung getroffen, auf welche Programme man sich idealerweise bewerben möchte.
Schlussendlich werden dann in enger Abstimmung mit dem Antragstellenden die Fördermittelanträge, inklusive aller träger- und maßnahmenbezogenen Unterlagen, erstellt und fristgerecht der jeweiligen Bewilligungsstelle zukommen gelassen.
Im Jahre 2021 konnten wir als junges Unternehmen im Bereich der Fördermittelberatung einen großen Erfolg feiern. So unterstützten wir zwei kommunale Verkehrsunternehmen bei der Bewerbung um ein bundesweites Programm zur Förderung eines Modellprojekts zur Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs, ausgegeben vom Bundesamt für Güterverkehr. Insgesamt gingen bundesweit 600 Bewerbungen für das Förderprogramm ein, wovon lediglich 16 Bewerber ausgewählt wurden. Unter diesen 16 waren beide Unternehmen, welche sich durch uns bei ihrer Bewerbung unterstützen ließen und mit Fördergeldern im siebenstelligen Bereich ausgestattet wurden. Dies war ein großer Erfolg für unsere Kunden, uns als Unternehmen selbst und ein starkes Zeichen, dass Fördermittelberatung sich auszahlt.
BAFA (o.J.): URL https://www.bafa.de/DE/Wirtschaft/Beratung_Finanzierung/Unternehmensberatung/unternehmensberatung_node.html.
Förderdatenbank (o.J.): URL https://www.foerderdatenbank.de/FDB/DE/Home/home.html.
Greive, Martin und Riedel, Donata (2020): Staat sitzt auf mehr als 30 Milliarden Euro – und kann das Geld nicht ausgeben. Handelsblatt. URL https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/investitionsstau-staat-sitzt-auf-mehr-als-30-milliarden-euro-und-kann-das-geld-nicht-ausgeben/25391642.html.
Kochale, Sven (2019): Warum Fördermittel nicht abgerufen werden. Deutschlandfunk. URL https://www.deutschlandfunk.de/investitionsstau-warum-foerdermittel-nicht-abgerufen-werden-100.html.
Komuno (o.J.): Fördermittel. URL https://komuno.de/lexikon/foerdermittel/.
Kuhn, Annnette (2021): Geld aus Digitalpakt Schule kommt nur langsam in Schulen an. Das deutsche Schulportal. URL https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/was-hat-der-digitalpakt-schule-bislang-gebracht/.
Ueberbach, Stepahn (2021): 300 Milliarden Euro Fördergelder nicht abgerufen. Tagesschau. URL: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-foerdergelder-101.html.