Mobilität neu denken: Wie Business Intelligence dazu beitragen kann, die Zukunft des Verkehrs zu gestalten

Zweifellos war die Mobilität in der jüngsten Vergangenheit eine der wichtigsten Triebkräfte des Wandels und wird dies auch in den kommenden Jahren bleiben. Der Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung in Verbindung mit dem Aufkommen alternativer Antriebstechnologien, autonomer und vernetzter Fahrzeuge birgt Herausforderungen, aber auch große Chancen für den Mobilitätssektor. Der öffentliche Verkehr ist dabei der Schlüssel zu einer effizienteren, leistungsfähigeren und nachhaltigeren Mobilität. Gleichzeitig steht er durch die Corona-Pandemie vor enormen Herausforderungen, wie bspw. den Fahrgastverlusten.

Wenn wir mehr Menschen davon überzeugen wollen, ihr privates Auto nicht zu benutzen (oder sogar überhaupt kein Auto zu kaufen), müssen wir zuverlässige und flexible Alternativen schaffen. Öffentliche Verkehrsunternehmen und -verbände arbeiten bereits an umfassenden Mobilitätslösungen und stehen damit an der Spitze des sich wandelnden Mobilitätssektors.

In der jüngsten Vergangenheit haben der öffentliche Nahverkehr und andere mobilitätsbezogene Bereiche umfangreiche Datensätze gesammelt. Der Umfang und die Qualität der Datensätze nehmen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung, intelligenterer Infrastrukturen, vernetzter Fahrzeuge und der Zunahme des digitalen Ticketing kontinuierlich zu. Darüber hinaus haben Initiativen der öffentlichen Hand erhebliche Mengen dieser Datensätze öffentlich zugänglich gemacht (z. B. Mobilithek, Open-Data Köln). Diese Datensätze ermöglichen es uns, die Auswirkungen äußerer Umstände, wie z. B. Wetter oder Corona, auf die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu untersuchen und zu überprüfen.

Es gibt viele Ideen und Meinungen darüber, was den öffentlichen Verkehr beeinflusst und wie er verbessert werden kann. Ich habe mir die Frage gestellt, welche dieser Meinungen tatsächlich wahr sind und wie Unternehmen von diesen Erkenntnissen profitieren können. Die Lösung, die ich zusammen mit meinen Kolleg:innen bei Vindelici gefunden habe, ist der Einsatz von Business Intelligence. Aber was ist Business Intelligence (BI)? Kurz gesagt, fasst es Prozesse, Infrastruktur und Technologien zusammen, um Daten zu analysieren, zu sammeln und zu visualisieren. BI verschafft somit einen vollständigen Überblick über die Unternehmens- und Marktsituation und ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Veränderungen zu reagieren. Das Ziel ist immer, die Entscheidungsträger:innen mit den relevanten Informationen zu unterstützen, um gute, datengestützte Entscheidungen zu treffen.

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Durch die Kombination unserer Expertise in den Bereichen Mobilität, Business Intelligence, öffentlicher Sektor und Strategieberatung stellen wir uns bei Vindelici gemeinsam mit unseren Kund:innen der Herausforderung, den größtmöglichen Nutzen aus den öffentlichen und nicht-öffentlichen Datenbeständen rund um die (neue) Mobilität zu ziehen. Dazu setzen wir moderne BI-Tools ein, die die Daten automatisch verarbeiten und die relevanten Key Performance Indicators (KPIs) anzeigen. Diese Datensätze können Umsatz- und Kosteninformationen, automatisierte Fahrgastzählungen sowie Wetter-, Verkehrs- und Social-Media-Daten und vieles mehr umfassen, je nach Bedarf unserer Kund:innen. Mit diesen BI-Werkzeugen schaffen wir tiefe Einblicke in das Geschäft unserer Kund:innen, die leicht zugänglich und zu pflegen sind. Dadurch werden die Anwender:innen in die Lage versetzt, faktenbasierte Diskussionen mit allen Beteiligten zu führen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

In unseren Projekten verfolgen wir einen strukturierten Ansatz, um das beste Ergebnis für unsere Kund:innen zu erzielen. Wir beginnen damit, die Ziele und die strategische Rolle des Dashboards klar zu definieren, wobei wir stets die Zielgruppe berücksichtigen. Auf dieser Grundlage können wir die Struktur und das Design des Dashboards sowie die relevanten KPIs und Visualisierungen festlegen. Der zweite Schritt besteht darin, die relevanten Datensätze so zu verarbeiten, zu validieren und zu verknüpfen, dass sie in das Datenmodell des Dashboards integriert werden können. Im nächsten Schritt implementieren und verifizieren wir das Dashboard selbst in enger Zusammenarbeit mit unseren Kund:innen, um sicherzustellen, dass ihre Anforderungen erfüllt werden. Zu guter Letzt finalisieren wir das Dashboard auf deren System und befähigen sie, es selbst zu nutzen, zu pflegen und weiterzuentwickeln. Dies kann auch spezielle Schulungsworkshops beinhalten.

In einem aktuellen Fall wollte unser Kunde die Auswirkungen der Corona-Lockdowns sowie neuer Entwicklungen (z. B. Ticketverkäufe über eine neue App oder die Auslastung der Busse auf verschiedenen Strecken) auf KPIs wie Einnahmen und Fahrgastzahlen quantifizieren. Diese Informationen sind für Verhandlungen mit politischen Interessenvertretern über Ausgleichszahlungen und Finanzierung unerlässlich. Gemeinsam haben wir ein Dashboard entwickelt, das die Entwicklung relevanter KPIs auf der Grundlage historischer (um eine Basislinie zu definieren) und aktueller Daten transparent darstellt. Dadurch verbessert sich die Verhandlungsposition des öffentlichen Verkehrsunternehmens gegenüber politischen Interessengruppen erheblich, da die Auswirkungen von Lockdowns (und von neuen Entwicklungen in der Zukunft) in kurzer Zeit dargestellt werden können.

Business Intelligence und Dashboards sind großartige Werkzeuge, um einen datengesteuerten, transparenten Berichts- und Entscheidungsfindungsprozess bei unseren Kund:innen zu etablieren (natürlich nicht nur im ÖPNV-Sektor). Sie sind großartige Ausgangspunkte, um ein tieferes Verständnis für deren Geschäftsaktivitäten zu schaffen und so den größtmöglichen Nutzen aus den Daten zu ziehen.

Sicherlich wird ein Dashboard allein nicht den ganzen Unterschied machen. Aber wenn es die Vorteile automatisierter Datenerfassung und Digitalisierung für alle Beteiligten deutlich sichtbar macht, kann es eine Erneuerung der Unternehmenskultur einleiten. Ein Prozess, den wir aktiv unterstützen, indem wir die beteiligten Menschen in den Mittelpunkt stellen. Unser Ziel ist es, unsere Kund:innen dabei zu unterstützen, die Zukunft der Mobilität aktiv in Richtung einer nachhaltigen Zukunft zu gestalten.

Mark Braun_Senior Manager
Mark Braun
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